Unverhofftes schnelles Ende der Saison

Unsere Segelsaison 2022 nimmt ein schnelles und unerwartetes Ende, leider. Schuld ist ein nicht kartierter Felsen, der uns schließlich zum Abbruch unserer Reise zwingt. Was dann folgt, ist eine zermürbende und kräftezerrende Zeit, in der uns die Muße fehlt den Blog fortzuführen. Jetzt ist alles repariert, wir haben genügend Abstand zum Geschehen, endlich können wir den Blog 2022 beenden, damit wir die neue Saison beginnen können.

Das Unheil nimmt seinen Lauf, nachdem wir den netten Hafen in Mandal (Norwegen) verlassen. Wir lieben es zu ankern, das Leben an der Ankerkette, umherschwoien und dabei den Blickwinkel stetig zu ändern und gleichzeitig die umliegende Natur genießen. Norwegen macht es uns in dieser Hinsicht nicht leicht: die Küste fällt steil ab, das bedeutet große Wassertiefen bis ans Land und das bei schlecht haltendem Grund. Ankern wir sonst am liebsten in vier bis acht Meter Tiefe und in Sand, so müssen wir uns in Norwegen mit Tiefen zwischen 10 und 20 Meter anfreunden und dann auch noch den Anker im felsigen Grund fest platzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Menge Kabel in Küstennähe verlegt sind, um die Wasser- und Stromversorgung zu den entlegensten Sommerhäuser zu bewerkstelligen. Ausgerechnet dort, wo diese Kabel liegen, gibt es für uns annehmbare Wassertiefen. Würden wir hier den Anker fallen lassen, so laufen wir Gefahr die Infrastruktur einiger Siedlungen zu zerstören, das wollen wir auch nicht. Wahrscheinlich würden wir uns damit keine Freunde in Norwegen machen! 😉

Obwohl die Stadt Mandal ganz reizend ist, verspüren wir nach drei Hafentagen die große Sehnsucht nach einem schönen Ankerplatz. Wir haben schon einige Plätze auf der Seekarte ausgesucht, ob sie wirklich taugen, wissen wir erst wenn wir vor Ort sind. Eine weitere Herausforderung sind die zahlreichen Felsen, besonders die nicht sichtbaren Unterwasserfelsen. Johan, unser schwedischer Segelfreund gab uns folgenden Tipp:  „seht euch die Felsen über dem Wasser an, so geht es unter Wasser weiter. Ist es steil, habt ihr nichts zu befürchten, sind die Felsen an Land langsam auslaufend, da gilt Vorsicht unter Wasser.“ Ja gut, das haben wir gelernt, das klappt. Doch wie sieht es mit den Felsen mitten in der Bucht oder die vorgelagerten Felsen aus? Da hilft der Blick in die Seekarte, wenn sie denn verlässlich ist! Genau das ist das Problem, denn die Küstenlinie von Skandinavien ist unglaublich lang und es gibt unfassbar viele Felsen. Allein Norwegen hat eine Küstenlänge von 2500 Km, rechnet man die Fjorde und Buchten mit, sind es sogar 29.000 km! Da kann nicht jeder Fels genau kartiert sein. Anwohner markieren ab und zu nicht sichtbare Unterwasserfelsen mit einer Boje oder Bake, um Unheil von den zahlreichen kleinen und schnellen Booten abzuhalten.

Als wir den Hafen von Mandal verlassen finden wir tatsächlich einen Platz über Sand, bei annehmbarer Tiefe, dafür aber auflandigem Wind…! Der Wind weht ordentlich, also ist dieser Platz keine Option, schade. Die Suche geht weiter, nur Geduld! Ein erneuter Blick in den Habourguide weist uns eine gut geschützte Ankerbucht (laut Guide, die sicherste Ankerbucht weit und breit), diese steuern wir voller Freude an. Gerrit fährt sehr langsam, sicher ist sicher! Doch plötzlich gibt es einen Ruck am Backbordrumpf, Grundberührung mit dem Kiel, oh Schreck. Durch die Bremswirkung am Backbordkiel dreht sich Mojito etwas, nun berührt der Steuerbordrumpf auch noch den Felsen, bremst am Kiel und treibt wieder zurück. Das ist das Fatale wenn man ein Mehrrumpfboot hat, doppelter Rumpf heißt doppelter Schaden!

Der Aufprall fühlt sich harmlos an, obwohl ich frei im Cockpit stehe, braucht es nur einen Ausfallschritt um den Aufprall abzufedern. Aber…., Grundberührung bleibt Grundberührung und…, es ist kein weicher Schlick oder Sand, nein, nein, hier gibt es nur Felsen!

Mir wird doch mulmig und ich kontrolliere, auf Gerrits Anweisung, sofort jede Bilge,  alles ist trocken, es gibt kein Wassereinbruch, puh, zum Glück. Aber wie kann es sein, laut Karte hätten wir hier 3 bis 9 Meter Wassertiefe?! Tja, hätte, hätte… Fahrradkette! Nun erst mal ankern und nachschauen.

Gerrit ist wirklich tapfer, denn die Wassertemperatur liegt bei 9 Grad. Einen Vorteil hat die Kälte: die sonst so zahlreichen Quallen lassen sich nicht blicken, bei der Kälte macht sich keine Qualle auf den Weg, nur hartgesottene Segler!

Gerrit taucht beide Rümpfe ab und sieht Beschädigungen im Frontbereich der Kiele, und Kratzer vorne am Steuerbordrumpf, alles sehr ärgerlich, aber augenscheinlich nicht hochdramatisch. Zum Glück haben wir noch unser Wundermittel aus Martinique an Bord, damit dichtet Gerrit vorsorglich die Kratzer am Steuerbordrumpf ab und den Schaden an beiden Kielen. Epicol heißt das Wundermittel, es lässt sich wunderbar unter Wasser verarbeiten und dichtet jedes Leck bombenfest ab. Davon brauchen wir unbedingt wieder was an Bord!

Der Schaden ist sehr ärgerlich, lässt sich nun nicht mehr ändern, die Reparatur soll dann im Herbst erfolgen, so unser erster Plan.

Die nächsten Tage verbringen wir im Flekkefjord, der Ärger über den Schaden verfliegt, es gibt wieder viel zu sehen, das lenkt uns ab. Wir können den Fjord nicht verlassen, laut Vorhersage braust der Wind vor der Küste ordentlich auf. Im Fjord merken wir nicht so viel davon, hier liegen wir  geschützt. Dann ändert sich die Windrichtung, wir nutzen die Gelegenheit und segeln wieder nach Lindesnes (den südlichsten Punkt Norwegens) um uns in Startposition zu bringen, damit wir dann den Skagerrak bei passendem Wind queren können. Die alte Welle, die sich durch den starken Wind der vergangenen Tagen vor der Küste aufgebaut hat, ist konfus und sehr unangenehm.  Mir ist  flau im Magen, doch wenn ich die Boote auf dem Gegenkurs beobachte, die sich stampfend auf und nieder durch die Wellenberge kämpfen, darf ich nicht meckern, es geht immer noch schlimmer!

Lindesnes ist ein reizender Ort mit einem kleinen Hafen, ein Wohlfühlort, hier könnten wir von mir aus gerne bleiben. Doch die Windvorhersage kündigt nur für den nächsten Tag den passenden Wind an, danach soll es wieder stürmisch aus der Gegenrichtung wehen, und das für mehrere Tage. Also los, da gibt es nichts zu überlegen, der Wecker wird auf 4.30 Uhr morgens gestellt, es sind schließlich 90 sm zu bewerkstelligen. 

 Wir starten in aller Frühe und rauschen bei perfektem Wind und wunderschönem Morgenlicht in Richtung Dänemark.

Spät abends steuern wir die Zufahrt zum Lymfjord an. Wir sind müde, es gibt eine unangenehme Kreuzsee, es ist grau und kalt, hoffentlich finden wir bald einen guten Ankerplatz. Plötzlich sehen wir eine Gruppe Schweinswale direkt um unser Boot, sie jagen um uns herum, was für ein ergreifender Anblick. Die aufgewühlte See scheint den Tisch für diese faszinierende Tiere reich gedeckt zu haben, sie begleiten uns eine ganze Weile, bei diesem Anblick geht uns das Herz auf. Schlagartig ist die Stimmung an Bord euphorisch gut, nur durch diese schöne Begegnung.

Es geht noch ein ganzes Stück in den Lymfjord, es zieht sich, dann finden wir ihn, den Ankerplatz für die Nacht, im Sand bei 4 Meter (!) Wassertiefe, endlich!! Nun eine große Portion Spaghetti und dann in die Koje und schlafen, herrlich!

Abendstimmung im Lymfjord

Am nächsten Tag bemerkt Gerrit, dass etwas Seewasser durch die Innenverschraubungen stetig ins Schiff tröpfelt. Eine Starkwindphase zwingt uns sowieso zum Abwettern, das gibt Gerrit Zeit zahlreiche Telefonate mit der Versicherung, deren Gutachter und diversen Bootsbauern zu führen. Gemeinsam kommen wir zu der Einsicht, Mojito muss aus dem Wasser, der Schaden muss an Land begutachtet werden und die notwendige Reparatur durchgeführt werden. Wenn Wasser ins Boot eindringt scheint der Schaden doch größer als zunächst gedacht zu sein und die Gefahr, dass es vielleicht einen Spannungsriss gibt, den man unter Wasser nicht erkennt, ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Nun beginnt die Suche nach einem passenden Kran und das ist schwieriger als zunächst gedacht. Man ist hier in der Ostsee nicht auf breite Katamarane eingestellt. Außerdem haben die Werften keine freien Kapazitäten. Wir erwägen zurück nach Norddeich (unser Winterquartier) zu segeln, dort gibt es den einzigen Traveller-Lift weit und breit. 

Schade, es ist erst Ende Juli, wir wollten doch jetzt ausgiebig die dänische Südsee erkunden! Wie sagte unsere australische Nachbarin in Licata: “it is like it is!“ Also nicht jammern, sondern die Dinge annehmen wie sie sind.

Der Gutachter unserer Versicherung weist uns eine Werft in Bremerhaven an. Er kennt sie und hat mit dem Werft-Chef gesprochen, sie können uns angeblich sofort reparieren und einen passenden Kran sollen sie auch haben. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein, vielleicht ist die Saison dann doch noch nicht vorbei, ein Hoffnungschimmer.

Es ist viel Wind gemeldet, wir entscheiden uns daher für den längeren Weg durch die Ostsee, der ist sicherer, da weniger Welle. Würden wir den direkten Weg über die Nordsee nehmen, müssten wir in die Welle hinein. Das Risiko erscheint uns und der Versicherung zu hoch, da ein Spannungsriss nicht ausgeschlossen werden kann.

Das Wetter wird endlich schön, der Sommer ist nun da und wir müssen zurück in die Nordsee, wie schade. Die dänische Südsee stand dieses Jahr fest im Programm und es wäre perfekt aufgegangen. Bereits in der Saison 2021 mussten wir aus unterschiedlichen Gründen unseren Besuch der Dänischen Südsee vorzeitig beenden.  Wir wollen jetzt wenigstens einmal hindurchsegeln, wenigstens das…! 

Nachdem wir den Lymfjord wieder verlassen haben, segeln wir entlang der Küste Jütlands in Richtung Süden. Auf den langen Segelstrecken messen wir uns mit anderen Booten und liefern uns hier und da kleine Regatten. Ein netter Zeitvertreib und das Abschneiden macht uns stolz auf Mojito. Mojito erweist sich immer wieder als zuverlässiger und rasanter Segler (so lange wir keine Wende fahren müssen oder hoch am Wind segeln müssen, dann sind nämlich die Monohulls im klaren Vorteil!), es macht Spaß. Der Wind treibt uns durch den Großen Belt, entlang von Fünen  und dann weiter westlich durch die Dänische Südsee, vorbei an Svendborg und vielen kleinen reizvollen Ortschaften. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus, so viele schöne Häuser und Gärten, traumhaft. Wir ankern eine Nacht vor Aerö und schlendern durch den Ort. Was für eine Atmosphäre, es ist Jazzfestival, es gibt viele Oldtimer und es ziehen Musiker durch diesen entzückenden Ort. Schade, dass wir weiter müssen. Wir wissen definitiv, hierher kommen wir noch einmal wieder. Beim dritten Anlauf muss es doch klappen!

wir segeln durch den Großen Belt
Storebaeltsbroen die längste Hängebrücke Europas. Die beiden Stahlbetonpylonen sind 254 Meter hoch, beeindruckende Baukunst!

wir segeln vorbei an wunderschöner Landschaft
wir kommen wieder, mit mehr Zeit!

Mit dem Dinghi anlanden auf Aerö

Aerö
Blick zur Ankerbucht
es ist Jazzfestival in Aerö
liebevoll restaurierte Oldtimer

Zurück geht es natürlich durch den NOK und wir pausieren für die Nacht an der Gieselau-Schleuse. Wir sind spät, die Plätze sind alle belegt, so ein Mist. Ich frage bei der MY Bandit ob wir uns im Päckchen dazulegen dürfen, wir dürfen, wie nett. Wir kommen ins Gespräch, es sind Marco und Karin aus Berlin. Wir verbringen einen sehr netten und unterhaltsamen Abend zusammen. Ich mag solche zufälligen Begegnungen, man lernt so nette Menschen kennen. Hoffentlich treffen wir uns eines Tages wieder.

Wir müssen morgen sehr früh raus, der Weg ist lang und wir müssen die Tide der Elbe berücksichtigen um mit dem Strom locker nach Cuxhaven zu kommen.

eine Übernachtung an der Giselau-Schleuse. Mojito im Päckchen an Bandit

Morgenstimmung mit Nebel an der Schleuse
...und im Nordostsee-Kanal. Da wird der Frühaufsteher belohnt!
… und im Nordostsee-Kanal. Da wird der Frühaufsteher belohnt!

in Cuxhaven ist der Hafen voll, alle müssen zusammenrücken

Nach einer Woche erreichen wir die Werft in Bremerhaven, Mojito wird aus dem Wasser gekrant. Unser Bauchgefühl sagt uns gleich, auf dieser Werft sind wir nicht richtig. Der Kran ist eigentlich nicht breit genug für Mojito, das Werftgelände nicht optimal, wir haben ein schlechtes Gefühl. Wir schieben unser Bauchgefühl beiseite und versuchen positiv zu bleiben. Wir vertrauen dem Gutachter und dem Fachwissen der Werft. Sie sind doch die Experten, nicht wir. Wird schon gut gehen…!

Ankunft in Bremerhaven. Warten an der Pier

die Box zum Kranen ist für Mojito zu eng. Es bleibt kaum Platz zum Abfendern. Der Winkel ist zu steil, die Stoßleiste wird beim Kranen herausgerissen

Mojito sieht traurig aus. Aus beiden Kielen läuft Seewasser hinaus, eine Feuchtigkeitsmessung der Rümpfe zeigt hohe Feuchtigkeitswerte an beiden Außenseiten der Rümpfe. Wie kann das sein? Nur der Steuerbordrumpf hat Kratzer. Wie kommt das Wasser in beiden Rümpfen?  Die Kiele sind ein gesondertes Bauteil, ohne Verbindung zum Sandwich. Das Wasser im Rumpf bleibt ein Mysterium, Niemand kann es sich erklären. Die Experten kommen zum Entschluss das gesamte Antifouling abzuschleifen, um vorhandene Risse zu lokalisieren. Wir vertrauen ihnen, ein fataler Fehler, der die Situation zum Albtraum werden lässt.

Der Kiel ist beschädigt
der Rumpfschaden ist provisorisch abgedichtet

Gerrit und ich haben das Antifouling gerade erst vor einem Jahr in mühseliger Arbeit aufgetragen. Da es ein Coppercoat-Anstrich ist, mussten 5 Schichten aufgetragen werden, nass in nass, d.h. an einem Tag! Nun soll alles wieder abgeschliffen werden! Aber was muss, das muss!

Das Wasser ist in die Innenschicht, dem Sandwich, eingedrungen. Wie das Wasser dahin kommt ist nicht zu erklären, aber es ist frisches Salzwasser, das ist Fakt. 

Also wird zunächst geschliffen. Das Coppercoat ist viel härter als gedacht und es vergehen Wochen mit mühseligen Schleifarbeiten. 

Die Werft erweist sich mehr und mehr als völlig inkompetent und verursacht durch unsachgemäßes Abschleifen des gesamten Unterwasserschiffs einen noch größeren Schaden am Rumpf. Das gesamte Unterwasserschiff ist nun in Wellenform geschliffen. Der aggressive Coppercoat-Schleifstaub hat sich über das gesamte Boot gelegt und sich in Form einer grauen Schicht ins Gelcoat gefressen. Jeder Versuch diese graue Schicht zu entfernen endet in Frust. Das Agieren dieser Werft ist wahrlich nicht Vertrauen einflößend. Gerrit führt zahlreiche Telefonate, erkundigt sich bei anderen Gutachtern und kommt zu der Erkenntnis, dass wir augenscheinlich an die falsche Werft geraten sind. Ihr bisheriges Vorgehen lässt keine weitere kompetente Reparatur erwarten. 

das gesamte Unterwasserschiff ist in Wellenform geschliffen. Mojito hat eine Orangenhaut!

der Schleifstaub hat sich ins Gelcoat gefressen. Mojito ist nicht mehr weiss sondern dreckig-grau! Die graue Schicht lässt sich mit keinem Putzmittel entfernen.

Wir könnten heulen, aber das löst nicht das Problem. Wir müssen Mojito hier wegholen, das ist uns klar, doch leider nicht so einfach. Es folgen weitere endlose Gespräche mit der Versicherung und dem Gutachter. Auf unsere Anweisung werden alle weiteren Arbeiten gestoppt, wir möchten nicht noch mehr Schaden am Boot, es reicht!

Wir brauchen eine Alternative und Gerrit telefoniert die in Frage kommenden Werften an. Dieses Mal brauchen wir nicht wieder einen Reinfall, dieses Mal suchen wir die Werft selbst aus.

Wir finden die Winkler-Werft in Bremen, fahren hin, der erste Eindruck wirkt kompetent und positiv.

Es vergehen noch einige Wochen bis wir Mojito nach Bremen überführen können. Erst müssen einige von der Werft zugefügte Bohrungen im Rumpf wieder abgedichtet werden.

Mojito wird mit einem Slipwagen aus dem Wasser geholt

Mittlerweile ist es November und viel zu kalt für die Reparatur geworden, Mojito kommt auf der Winkler-Werft in eine beheizte Halle. Die Rümpfe müssen außen im Unterwasserbereich über die gesamte Länge geöffnet werden und der innenliegende Würfelschaum ausgetauscht werden. Danach muss das Laminat neu aufgebaut werden, schließlich das Gelcoat und der Coppercoatanstrich aufgetragen werden. Innen müssen einige Wrangen neu laminiert werden. Die Kiele müssen abgebaut und repariert werden. Zum Glück erweist sich die Winkler-Werft als kompetente Adresse. Die Arbeiten werden fachmännisch ausgeführt, der Rumpf wieder aufgebaut. Der Rumpf hat tatsächlich wieder eine glatte Form. Nach dem Wellenschliff in Bremerhaven hätten wir das fast nicht mehr für möglich gehalten. Die Winkler Werft hat sehr gute Arbeit geleistet.

die Wrangen in den Bilgen werden teilweise neu laminiert. Es wird sauber gearbeitet, alles ist mit Folie abgehängt!

auch von außen ist Mojito gut eingehüllt und gleicht einem Kunstwerk von Christo.
die Außenrümpfe sind im Unterwasserbereich der Länge nach aufgetrennt, der innenliegende, nasse Würfelschaum wird entfernt
der nasse Schaum wird mühevoll entfernt
die Kiele sind abgebaut und werden gesondert repariert, mit Schaum verfüllt und wieder laminiert
der Rumpf ist wieder aufgebaut und glatt gearbeitet. Das Coppercoat, als Unterwasseranstrich, wird in fünf Schichten aufgetragen
der Mast hat sein Winterlager verlassen und wird für den Aufbau vorbereitet

Alles in allem war es eine viel aufwendigere Reparatur, als zunächst gedacht. Und das alles wegen einem dusseligen, nicht kartierten Fels! Aber den haben wir gemeldet, der ist nun kartiert, der Lümmel! Navionics (die elektronische Seekarte) hat es bereits geändert. Die norwegische Küstenwache hat es aufgenommen und uns ein Dankeschreiben geschickt, dass sie es neu vermessen haben und es nun vermerkt ist. Hm, in Schweden bekommt man 100 € für solch eine Meldung, egal,  Hauptsache der Fels ist nun aufgenommen.

Ankerplatz bei Mandal
die Seekarte vor der Kollision mit dem Felsen. Die Wassertiefe ist angeblich bei 3 bis 9 Meter. Einzelne Felsen sind erkennbar
Nun ist der Felsen als Plateau erkennbar und die Wassertiefe mit 0,5 Meter vermerkt!

Nun ist Mojito endlich repariert, er schwimmt wieder, die neue Saison kann beginnen!

Mojito ist repariert und wartet am Ponton der Winkler-Werft an der Lesum in Bremen

Ach ja, eins hat sich geändert: der offizielle Heimathafen ist nicht mehr Norddeich, es ist nun Greetsiel. Jetzt ist Mojito ein Krummhörner 😉!

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